Karl Slevogt - Das PUCH-Werk 1910

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Letzte Bearbeitung am 03.01.2021

Ein Besuch im Puch-Werk - die Produktion bei Puch 1910

Nun wird man sich fragen, warum ich hier über PUCH-Fahrzeuge und Puch-Produkte berichte, wo doch Karl Slevogt die Firma Puch schon verlassen hat.
Aber es handelt sich bei den Fahrzeugen um typische Slevogt-Konstruktionen, welche noch viele Jahre das Rückgrat der Automobil-Fertigung bei Puch bilden und die wir in ähnlicher bzw. unveränderter Form bei Apollo wiederfinden werden.
Das Jahr 1910 wird - zumindest bis nach dem 1.Weltkrieg - das sowohl wirtschaftlich als auch sportlich das erfolgreichste Jahr in der Geschichte der Firma Puch.

Einige der Slevogt-typischen Konstruktionen:
  • Die Getriebe (Drei Vorwärtsgänge und Rückwärtsgang) werden mit einer Schaltwelle betätigt (Kulissenschaltung), welche von links oder rechts in das Getriebe münden kann. Ohne Firmennamen könnten das auch Apollo-Getriebe sein.
  • Der Hilfsrahmen, welcher Motor, Getriebe und die Schubaufnahme der Kardanwelle aufnimmt und eine sehr tiefe Anordnung der Baugruppen im Fahrzeug ermöglicht, die Kurbelwelle bzw. Getriebe-Hauptwelle liegen in gleicher Höhe mit der Differential-Eingangswelle. Hierdurch gewinnt Slevogt nicht nur eine bessere Straßenlage, sondern auch zusätzliche Höhe unter der Motorhaube für die Thermosyphon-Kühlung, welche dadurch eine erheblich größere Kühlleistung ermöglicht.
  • Die Befestigung aller Baugruppen (Zündung, Vergaser, Kühler usw. derart, daß diese sehr schnell und sehr einfach auszutauschen sind.
  • Die Hinterachse mit Schubstreben zur Entlastung der Kardanwelle, bessere Fährung der Hinterachse.
  • Die geschmiedeten, einteiligen Kurbelwellen, schon mit Gegengewichten versehen. Die kleinen Motoren haben - abweichend zu den Anderen - nur zwei Hauptlager, dies ergibt jedoch eine kürzere Motor-Baulänge. Das Verhältnis von Bohrung zu Hub tendiert weg vom Langhuber zugunsten höherer Drehzahlen. Auch diese Kurbelwellen werden wir bei Apollo wiederfinden.
  • Die Verstellung des Zündzeitpunktes erfolgt automatisch abhängig von der Motordrehzahl (Eisemann-Zündung) - eine der ganz großen Leistungen, Bosch zieht da erst Jahre später nach.
  • Vergaser mit Ringschwimmer und damit zuverlässiger Benzinversorgung in jeder Fahrzeug-Lage (die meisten Moped-Vergaser werden bis heute so gebaut)
  • Kraftstoff-Förderung mit Überdruck mittels Luftpumpe


Das Motoren-Programm für 1910:
  • Typ "K", Vierzylinder-Reihenmotor, 10/12 HP, Leistung 16 HP, 1600/min, 68 mm Bohrung, 102 mm Hub
  • Typ "B1", Vierzylinder-Reihenmotor, 16/18HP, Leistung 27 HP, 76 mm Bohrung, 120 mm Hub
  • Typ "F", Vierzylinder-Reihenmotor, 24/30 HP, Leistung 40 HP, 1600/min, 85 mm Bohrung, 140 mm Hub
  • Typ "S", Vierzylinder-Reihenmotor, 40/45 HP, Leistung 60 HP, 100 mm Bohrung, 140 mm Hub

Alles glattflächige Blockmotoren mit Sackzylinder, L-Kopf, einteilige untenliegende Nockenwelle über Zahnräder angetrieben, stehende Ventile (außer bei Sportversionen), Friedemann-Druckumlaufschmierung, Lederkonuskupplung.
Der hinten hochgekröpfte Stahlblechrahmen hat Halbelliptik-Blattfedern vorn und hinten, Innenbackenbremsen hinten, Außenbacken-Getriebebremse, Schneckenlenkung.
Als Beispiel für die Erfolge von Puch im Motorsport Berichte und Bilder vom Ries-Rennen, Puch-Werbung vom Riederberg und der Prinz-Heinrich-Fahrt.
Da das Semmering-Rennen entfällt, fehlt Puch am Jahresende ein Punkt zum Gewinn des Thurn&Taxis-Pokales.




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Diese Anzeige in der "Österreichischen Touring Zeitung" beweist, daß Puch nach wie vor auf das Standbein "Fahrrad-Produktion" setzt und auch in diesem Bereich laufend Neuerungen und Verbesserungen eingeführt werden.

über einen Besuch im Puch-Werk berichtet die Allgemeine Automobil Zeitung" vom 6.März 1910 in den hier folgenden, ungekürzten Seiten.
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Nachdem Karl Slevogt Puch und Österreich verlassen hat, kann sich Direktor Belletz sehr wohl mit den fremden Federn schmücken ...
Puch
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Die Neuheiten bei Puch werden im "Motorfahrer" vom 4.März 1909 vorgestellt.
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Die Werbung für die revotionbäre Eisemann-Zündung mit drehzahlabhängiger automatischer Verstellung des Zündzeitpunktes
Eisemann

Puch Werbeanzeigen in der "Allgemeinen Automobil Zeitung" vom 6.März, 27.März und 17.April 1910
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Einige Berichte über das RIES-Rennen 1910 - auch ohne Slevogt als Fahrer gewinnt Puch in sieben Klassen. unten der Bericht aus der "Allgemeinen Automobil Zeitung" vom 22.Mai 1910 und von der "Automobil Revue" vom 28.Mai 1910. Beide Berichte sind stark gekürzt.
Ries
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Ries
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Ries
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Eine Zeichnung vom Puch Typ "F"
Puch

Puch-Werbung in der "Allgemeinen Automobil Zeitung" vom 5.Juni 1910 (Riederberg-Motorradrennen), 12.Juni 1910 (Fertigungsprogramm), 19.Juni 1910 (Prinz-Heinrich-Fahrt)
Riederberg
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Puch-Werbung in der "Allgemeinen Sport-Zeitung" 1910, gefolgt von der Ankündigung eines Puch-Prospektes ans dem "neuen Wiener Tagblatt" vom 13.3.1911
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Wiener Tagblatt 1911

Wäre Karl Slevogt geblieben, dann hätte es Puch sicher geschafft, aber auch so liegt Puch 1910 beim Ringen um den Thurn&Taxis-Preis nur einen Punkt hinter dem ewigen Konkurrenten Laurin & Klement zurück. So nahe wird Puch der Trophäe nie mehr kommen.
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